Wie kann ich an die Medien herantreten?
Das ist eine Frage, die wir uns alle schon einmal gestellt haben.
Das, wofür ich kämpfe, verdient mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung. Andere Menschen profitieren auch davon wenn sie von dem Thema erfahren, Hintergründe verstehen und sich eine eigene Meinung bilden können.
Aber wie soll ich anfangen?
Es ist nicht einfach, mit den Medien in Kontakt zu treten. Aber neben den sozialen Netzwerken sind sie der beste Weg, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Deshalb ist es wichtig, eine große, ständig aktuell gehaltene und leicht zu nutzende Datenbank mit Kontaktdaten von Journalist*innen zu haben.
Deshalb ist heute Ihr Glückstag.
Bei YouMove Europe arbeiten wir schon seit einiger Zeit so. Wir haben also viel Erfahrung damit, Kontaktlisten zu erstellen - und stellen Ihnen hier einige Tipps zusammen für Ihre eigene Liste(n):
-
Prüfen Sie zunächst, ob Ihre Regierung (über die Pressestelle, usw.) eine Art Leitfaden oder Verzeichnis mit allen wichtigen Medien des Landes und deren Redakteur*innen herausgibt. Aber geben Sie Acht: Es könnten unabhängige Medien "vergessen" worden sein.
-
Regionale und lokale Behörden haben auf ihren Webseiten oft einen "Medienführer" oder die Rubrik "Presseinformationen", in der die für die Region zuständigen Medien und deren Kontaktdaten aufgeführt sind. Diese sind in der Regel weniger umfangreich als die nationalen Kataloge, enthalten aber dafür mehr lokale Bezüge und auch rein digitale Medien.
-
Wenn dies nicht der Fall ist, können auch die Webseiten nationaler, regionaler oder lokaler Presseverbände hilfreich sein.
-
Wenn nichts davon zur Verfügung steht, ist eine Online-Plattform wie https://www.bdzv.de/zeitungen-in-deutschland, die gedruckte Zeitungen nach Bundesland und Landkreis auflistet, ein guter Ausgangspunkt.
-
Manchmal ist es am schwierigsten, die Namen der Redaktionsmitglieder herauszufinden. Unabhängig davon, ob Sie einen Namen in den oben genannten Quellen gefunden haben (und ihn überprüfen möchten), ist Linkedin ein guter Ort, um diese Informationen zu erhalten (z. B. unter [Profil des Medienunternehmens] > Mitarbeitende).
-
In Spanien beispielsweise lautet die E-Mail-Adresse für die Kontaktaufnahme mit der Redaktion fast immer "newsroom"@was-auch-immer.com (oder kleine Variationen davon). Wenn Sie keine öffentlich zugängliche E-Mail-Adresse finden können (abgesehen von der Werbe- oder Abonnenten-E-Mail-Adresse), geben Sie in Ihrer Suchmaschine "newsrooom@" (auf Spanisch z.B. "redacción") UND "Name der Zeitung" ein.
-
Auf lokaler Ebene kann der Schein trügen, wenn es um die Frage geht, welche Medien in Ihre Liste aufgenommen werden sollten: Denn manchmal sehen schicke Webseiten nach etablierten Zeitungen aus, haben aber am Ende nur ein paar Tausend Follower auf Facebook. Andere sehen dagegen geradezu vorsintflutlich aus, entpuppen sich aber als viel gelesene Medien.
Alles klar? Gut! Los geht's!
Wenn Sie die Kontaktliste erstellt haben, können Sie darüber eine Pressemitteilung versenden. Jetzt müssen Sie nur noch sicherstellen, dass der Text, den Sie versenden, mit Interesse und Neugier empfangen wird.
Auch dabei wollen wir Ihnen helfen.
Zeitungen erhalten täglich Hunderte Einsendungen, haben aber nur die Zeit und die Kapazität, wenige davon zu veröffentlichen. Es klingt kompliziert, aber das Versenden eines kurzen, ansprechenden und überzeugenden Textes ist für alle möglich - wenn man einige Tricks kennt.
-
Das Wichtigste ist, dass wir fair und korrekt bleiben. Hat die Zeitung, an die wir unseren Text schicken, noch NIE etwas über das Thema veröffentlicht? Und falls doch, war die Meinung der Zeitung wirklich anders als Ihre? Wenn Sie die oben genannten Punkte überprüft haben und sicher sind, dass das Thema entweder noch nie behandelt wurde oder keine Argumente vorgebracht wurden, die Sie für ausreichend stichhaltig, kohärent oder angemessen halten, dann können wir mit der Arbeit beginnen.
-
Fassen Sie sich KURZ. Ja, es ist manchmal schwierig, Themen zu komprimieren. Aber es ist wichtig, dass Sie es versuchen. Sowohl in der Pressemitteilung als auch in der E-Mail, die Sie dazu versenden. Was Sie in der E-Mail zu sagen haben, ist einfach und klar: Wer sind Sie, warum sind Sie qualifiziert, über das Thema zu sprechen und worum geht es? Zwei oder drei kurze Absätze reichen dafür aus. Fügen Sie dann die PDF-Datei mit dem zu veröffentlichenden Text an (unterzeichnet mit Ihrem Namen und/oder den Daten und dem Logo der Organisation, die Sie vertreten).
-
In der Welt des Journalismus gibt es bestimmte ungeschriebene Regeln, und dies ist eine von ihnen: DIE VERÖFFENTLICHTEN TEXTE MÜSSEN ETWA **800 WÖRTER **UMFASSEN. Mal mehr, mal weniger, aber nicht mehr als 1000 oder weniger als 500. Dies ist wichtig, damit Ihr Text als formatgerecht angesehen wird.
-
Es ist sehr, sehr wichtig, dass der Text gut geschrieben ist, eine klare und flüssige Struktur hat, keine Rechtschreibfehler enthält und angenehm zu lesen, verständlich und auf den Punkt gebracht ist. Klingt kompliziert? Unser Tipp: Saugen Sie alle Arten von Nachrichten auf - lesen Sie, lesen Sie viel! So bekommen sie eine Vorstellung vom Tonfall, von Terminologie und Rhythmus... Und wenn Sie die Möglichkeit haben: Es ist immer besser, den Text von mehr als einer Person prüfen zu lassen, bevor Sie ihn abschicken. Mehr als eine Sichtweise, mehr als ein Leseverständnis, mehr als ein Paar Augen, um Fehler zu erkennen und zu korrigieren. Das ist immer von Vorteil.
-
Fangen Sie GROSS an. Heben Sie das, was wirklich wichtig, interessant, schockierend oder relevant ist, nicht bis zum Schluss auf. Setzen Sie das, von dem Sie wissen, dass es die Lesenden am meisten umtreiben wird, an den Anfang! Wenn Sie hier bereits die Aufmerksamkeit des Lesenden haben, haben Sie anschließend Zeit, das Geschehen genauer zu erklären.
-
Wann immer Sie zitieren oder auf etwas verweisen, stellen Sie sicher, dass Sie genau überprüft haben, dass es sich um ein echtes Zitat/eine verlässliche Referenz handelt. Dies gilt nicht nur für einen Brief, der an Medien geht, sondern für alle öffentlichen Beiträge, sei es in sozialen Netzwerken oder bei öffentlichen Veranstaltungen: Stellen Sie sicher, dass niemand Ihre Quellen und Ihre Worte widerlegen kann. Sie sind der bzw. die Expert*in. Beweisen Sie es.
-
Zu guter Letzt können Sie Titel-Ideen sammeln und Fotos einreichen, wenn Sie welche haben. Aber erwarten Sie nicht, dass sie verwendet werden. Journalist*innen haben ihre eigene Arbeitsweise und ihre eigenen Methoden, um an audiovisuelles Material zu gelangen. Betrachten Sie es also so, als würden Sie ihnen Vorschläge schicken. Nicht mehr und nicht weniger.
Soweit, so gut!
Hier haben Sie alles, was Sie für eine großartige Arbeit brauchen - los geht’s! Wir hoffen, dass wir von Ihnen und von Ihrer Sache bald in den Zeitungen lesen. Jetzt sind Sie dran.
Viel Glück!